Blutjunges
"Er liegt doch da drüben unter dem Zweistein", miaute ich und wies mit einem Kopfnicken auf Rotfeuer, der unter dem gespaltenen Fels lag und zu schlafen schien. Jedenfalls hatte er die Augen geschlossen.

Narbennase
Ich hatte Silberkralles Ankunft bemerkt und schnurrte:"hallo, wie geht's dir? Bist du schon wieder fit?" erwartungsvoll schnippte ich mit den Ohren.

Blutjunges
"Hmm... Habichtsturz wollte doch meine Schwester aus dem Heilerbau holen. Warum dauert das denn so lange?" Ich wurde langsam etwas ungeduldig. Aber auch nur, weil ich mir sicher war, dass Habichtsturz und Nusspfote schon längst wieder hier sein müssten. Ich schaute kurzzum Heilerbau und dann wieder auf Löwenfell. "Was meinst du, wann meine Geschwister und ich zu Schülern ernannt werden?", fragte ich ihn und warf einen neidischen Blick auf Gepardenpfote, der schon Schüler war. Zwar genoss ich auch das Leben eines Jungen, aber ich fühlte mich trotzdem schon längst bereit Schüler zu werden.

Löwenfell
"Wahrscheinlich. Wolfstern ist im Moment sehr krank und hat keine Zeit für Zeremonien. Aber ihr wärt bereit. Vor allem du, Blutjunges. Nussjunges kenne ich nicht und Dämmerjunges? Wenn sie an den SternenClan glaubt, wird sie auch eine gute Schülerin werden, wenn nicht-", miaute ich und stockte. "Ähm, dann, äh, das kann dir dein Vater sagen."

Löwenfell
"Dann ist sie eine Gefahr für uns. Es tut mir leid für dich Blutjunges, aber es ist so. Ich bestehe auch zur Hälfte aus einem SternenKrieger. Wo ich auch hingehe, stehe ich mit ihm in Kontakt. Er ist ein Teil von mir. Und deshalb finde ich es so wichtig, dass Katzen an den SternenClan glauben. Denn irgendwann werde auch ich am Silbervlies wandeln.", miaute ich und sprach somit alles aus. Dämmerjunges war eine Gefahr für den Clan. Ich würde meine Pfoten von ihr lassen, aber wenn sie zum dunklen Wald gehörte, würde ich Habichtsturz persönlich vertreiben. Für seine Dickköpfigkeit, sie am Leben zu lassen.

Blutjunges
Für einen kurzen Moment glühte in mir eine tiefe Abneigung gegen Löwenfell auf. Meine Augen funkelten und wenn ich etwas älter gewesen wäre, hätte ich meine Schwester vielleicht jetzt auch gewaltsam verteidigt. "Meine Schwester ist nun mal, wie sie ist!", fauchte ich und spürte, dass Löwenfell auch an meinen Vater dachte. Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass ich mich in ihm irgendwie getäuscht hatte.
"Keiner aus unserer Familie würde dem Clan schaden! Und wenn, dann nur weil Katzen wie DU uns dazu treiben! Oder denkst du, irgendeiner von uns ließe es sich gefallen, wenn du oder irgendwer anderes im Clan gegen uns vorgeht?"
Ich hatte meine Krallen ausgefahren und wünschte mir jetzt nichts sehnlicher, als dass mein Vater hier wäre, um Löwenfell so reden zu hören. Ich war mir ganz sicher, dass er das genauso sah wie ich.

Löwenfell
"Ich gehe hier gegen niemanden vor. Aber wagst du es wirklich zu behaupten, dass es in Ordnung ist, dass deine Schwester Kontakt zu Tigerstern hat? Ich spüre eine große Furcht in dir. Sie trügt dein Urteilsvermögen. Denk genau nach. Wenn meine Jungen zum dunklen Wald gehören würden, dann würde ich sie auf der Stelle umbringen.", miaute ich ruhig und sah ihm in die trotzigen Augen. Wahrscheinlich war er noch zu jung, um das zu verstehen.

Blutjunges
Ich schaute sowohl Löwenfell als auch Gepardenpfote verständnislos an.
"Ja, ich habe Angst um meine Schwester und möchte nicht, dass sie sich mit Tigerstern trifft!", miaute ich. "Aber ich bin trotzdem nicht so hirnlos, mich gegen meine Familie zu richten. Ich habe das schon versucht und glaubt es mir, soetwas würde keiner von euch tun können! Und wenn doch- dann seit ihr noch herzloser als Tigerstern es je sein könnte!"
Ich stürmte wutentbrannt davon und stellte mich schützend vor den Eingang des Schülerbaus.
"Wenn ihr meine Schwester anrührt, werdet ihr auch mich töten müssen! Ich habe mich schließlich als erster von uns beiden mit Tigerstern getroffen!" In mir glühte eine sochle Flamme der Wut, dass es mir schon egal war, wie die anderen Katzen mein Verhalten deuten würden. Niemand würde meiner Familie schaden, ohne dass er über meine Leiche gegangen war!
Und plötzlich spürte ich etwas neben mir. Irgendwer war an meine Seite getreten, obwohl ich niemanden sah. Nur eine Stimme hörte ich in meinem Kopf.
"Du bist nicht allein."