Adlerpfote
"Ja, es geht. Mit dem Schwimmen werde ich kein großen Probleme haben.", antwortete ich und atmete tief ein und aus. Das Schwimmen war zwar nicht ganz so leicht, aber ich hatte noch genug Energie für weitere Aufgaben.

Otterzahn
"Gut. Miaute ich, dann wollen wir fortfahren. Wir gehen zur Östlichen Grenze. Dort endet unser Territorium nicht an der eines Clans sondern schließt dort einfach ab. Wenn wir dort sind, erteile ich dir einige Lektionen in Erster Hilfe. Dort wachsen recht viele Heilpflanzen."

Adlerpfote
"Ok, du gehst voraus. Ich kenne unser Territorium zwar jetzt schon etwas, aber trotzdem.", miaute ich und machte mich zum Laufen bereit. Hier fühlte ich mich voll und ganz wie zu Hause.

Otterzahn
"Gut, folge mir." Miaute ich und trabte, zwar nicht übermäßig schnell, wie bei dem Spurt vorhin, aber doch zügig bis zu Grenze. Hier macht ich halt, setzte einfach der Gewohnheit nach eine Duftmarke und erklärte: "Da unser Leben mitunter sehr hart und blutig sein kann, sollte man unbedingt auch einige Heilkräuter und ihre Anwendungsmethoden kennen. Es kann ja mal sein, dass du selbst oder einer deiner Begleiter verletzt wird oder erkrankt, ihr aber keinen Heiler da habt oder die Behandlung schnell von statten gehen muss. Also merke dir besonders gut, was du jetzt alles erfahren wirst." Ich lief zu einem Busch und fischte ein Spinnennetz heraus, dass zwischen den niedrigen Ästen hing.
"Spinnennetze benutzen wir als Verbände und zur Stillung von Blutungen. Man muss sie einfach fest auf die Wunden drücken. Ungefähr so." Ich führte das an Adlerpfote vor; natürlich ohne eine Wunde.

Adlerpfote
Ich nichts und prägte mir das Aussehen der Spinnweben gut ein. Wenn ich einmal eine Wunde hatte, würde ich damit sowieso nur zu Graunase und nicht zu Minzpfote gehen. Und wenn Graunase nicht da war, würde ich mich zuerst selbst versorgen.

Otterzahn
"So, mal sehen... Was solltest du noch kennen? Ah ja, Goldrute. Die dient, zu einem Brei zerkaut, als Umschlag für Wunden. Sie wächst zum Beispiel da drüben." Ich wies auf die Pflanzen, die etwa vier Schwanzlängn von uns weg standen und ging hin, um sie meinem Schüler zu zeigen. Hierrauf zeigte ich ihm noch einige andere wichtige Kräuter, die in unserem Territorium verteilt wuchsen. Kamille, zur Stärkung oder Beruhigung, Ringelblumen, gegen Entzündungen, sowie Schachtelhalm zur Behandlung von infizierten Wunden.
Nach einem recht langen Weg der uns hier und dahin im Territorium führte, mal in gemächlichem Trapp, manchmal aber auch im Spurt, ich wollte, dass mein Schüler nebenher etwas für seine Kondition tat, erreichten wir schließlich einen Busch mit dunkelgrünen Blättern, der am Rand unserer südöstlichen Grenze stand. Glutrote Beeren hingen daran.
"Adlerpfote", miaute ich mit sehr ernstem Ton. "Ich weiß, ich habe dir heute schon viele Pflanzen gezeigt. Vermutlich zu viele, um sie sich alle auf einmal zu merken, aber ich bitte dich, dass du dir von allen Pflanzen, die ich dir gezeigt habe, wenigstens diese hier einprägst! Nicht wegen ihrer Heilkraft, sondern weil ihre Beeren absolut tötlich sind! Sie sind giftiger als, alles andere, was wir an Pflanzen kennen. Das ist eine Eibe. Bei uns Katzen besser bekannt als Todesbeerenbusch. Ich denke der namen sagt alles. Versprich mir, dass du niemals, wirklich niemals davon auch nur eine Beere frisst und auch jede andere Katze davon abhälst. Denn wer diese Beeren frisst, stirbt innerhalb von Minuten einen wirklich qualvollen Tod."

Adlerpfote
"Ich verspreche es. Aber ich habe sowieso nie vorgehabt, Beeren zu essen. Beeren sind für Schwächlinge. Nur Fleisch von Frischbeute macht mich stark.", miaute ich und schnüffelte bei der Todesbeere. Sie roch nach gar nichts. Ich prägte mir auch das Aussehen der Goldrute ein. Heute hatte ich sehr viel gelernt.