Falkenflug
Wenigsten war Ahornherz jetzt in guten Pfoten. Ich wandte mich an die beiden Schüler: "So, jetzt werden wir beim FelsenClan patroullieren und danach ein wenig jagen. Komm mit!" Ich hatte sehr wenig mit den beiden zu tun, wusste aber, dass sie nicht nein sagen würden.

Schauerstern
Ich wandte mich wieder der Grenze zu und entdeckte Wolkenstern und einige andere Krieger seines Clans. Ich duckte mich und zischte Ahornherz zu: "Ahornherz runter! Und was auch immer kommt, bleib hier oder zieh dich unauffällig zurück! In deinem Zustand könntest du so oder so nicht kämpfen." Ich ließ mich an dem Baumstam hinabgleiten und huschte flink wie ein Hase zwischen Büschen und Bäumen bis zur Grenze. Nun zählte es!
Kurz vor der Grenze blieb ich sitzen und suchte Deckung hinter einem Gebüsch. Von dort rief ich Wolkenstern an, sodass er nur meine Stimme hören konnte, aber unmöglich ausmachen konnte, wo ich mich befand: "Wolkenstern! Du bist also tatsächlich hier. Was willst du?"

Wolkenstern Ankunft
Wolkenstern
Ich übertrat die Grenze und blieb stehen. Ich konnte Schauerstern nicht ausmachen, wusste aber, dass er hier war. Ich hatte seinen Ruf gehört. "Ich bin hier um dem SturmClan ein Ultimatum zu setzen. Wie du weißt ist der SilberClan sehr groß und wir brauchen mehr Territorium. Der Nadelwald würde sich sehr gut dafür eignen. Da der SilberClan Ehre hat, bin ich hierhergekommen um dir die Wahl zu lassen. Du hast zwei Tage Zeit uns den Nadelwald zu überlassen. Solltest du dich weigern, sind wird bereit für das Stück Territorium zu kämpfen. Du hast die Wahl, Schauerstern: Entscheide klug. Und wage es nicht, mich jetzt anzugreifen. heute wird nicht gekämpft. Heute werde ich nur reden.", miaute ich laut und sah mich weiter nach dem jungen Anführer um.

Schauerstern
"Du lässt mir die Wahl?" Schnaupte ich und trat aus meinem Versteck. Ich schaute den anderen Anführer mit unverhelter Abscheu an. Dann fügte ich meinen Worten hinzu: "Als wenn du mir eine andere Wahl lassen würdest, als anzunehmen. Würden ich ablehnen, dann würdet ihr wie die Heuschrecken ber uns hereinfallen. Wirklich Wolkenstern, das ist wirklich seeeehr ehrenhaft. So wie du grade redest, reden bloß Feiglinge. Aber ich habe bereits vorher gehört, dass du dich lieber auf eine Übermacht verlässt, als ehrenhaft zu kämpfen."

Wolkenstern
Diese Provokation hatte ich nicht nötig. Am liebsten hätte ich ihn gezeigt, wie stark ich war, aber ich hatte sowas ja nicht nötig. Ich hatte alle Trümpfe in meiner Pfote, warum sollte ich sie mir wegnehmen lassen? "Aus dir spricht doch nur Verzweiflung, Schauerstern. Du weißt genau, dass euer Clan locker ohne den Nadelwald auskommen würde. Wenn ihr wirklich so wenige seid, wie du mir gerade durch die Anspielung unserer Größenverhältnisse indirekt verraten hast, kommt ihr doch locker mit eurem Territorium über die Runden. Der SilberClan hat hart gearbeitet um so groß zu werden, ich sehe nicht ein warum ich meinen Vorteil nicht nutzen sollte. Du kannst gerne zu Narbenstern und Saphirstern laufen und über mich herziehen, es ist mir egal. Jeder wird dich auslachen, wenn du behauptest ich sei feige weil ich meinen Clan in den Kampf schicke. Ich ahne schon auf was du hinaus willst: Ein angeblich ehrenhafter Zweikampf. Nein, den wird es nicht geben. Und um ehrlich zu sein, meine Geduld kennt auch Grenzen. Entweder du rückst jetzt oder morgen das Territorium heraus oder wir sehen uns auf dem Schlachtfeld wieder.", knurrte ich und machte einen Schritt auf ihm zu. Ich sah ihm eindringlich in die Augen.

Narbenstern
Ich blieb ganz ruhig und lief um Wolkenstern herum und fuhr mit unverminderter Härte mit meiner Rede fort: "Ich war ja noch nicht fertig. Ich habe nicht erwartet, dass du dich in dieser Weise von mir zur Umkehr bewegen lassen würdest. Ich habe das bloß gesagt, um zu sehen, dass du mich wirklich nicht angreifen wirst. Also kommen wir nun zum Kern der Sache. Wie du siehst habe ich drzeit nicht die Waffengewalt mich mit dir zu messen und herauszufinden, wer nun wirklich im Recht ist, aber ich habe noch immer genug Möglichkeiten. Ich biete dir nämlich einen Handel an. Beziehungsweise ein Angebot." Ich machte eine kurze Pause um seine Reaktion abzuwarten.

Wolkenstern
Ich entspannte meine Muskeln etwas und setzte mich hin. "Und was für ein Angebot wäre das?", fragte ich Schauerstern etwas überrascht. Man konnte doch nicht mit leeren Pfoten verhandeln... Hoffentlich kam er mir jetzt nicht mit einem Bündnis oder mit sonst irgendwas.

Schauerstern
Ich strich weiter um Wolkenstern herum und miaute: "Ich habe auch davon gehört, dass du ja ein sehr interessantes Beziehungsleben führst. Ich glaube... Vogelfeder heißt deine Partnerin, die du mit einer anderen Katze betrügst und die du fortgejagd hast? Hör zu, wenn du nicht willst, dass in den nächsten Monden alle Gespräche im Wald über deine Beziehungen oder deine Vergangenheit handeln, dann gehe zurück auf dein Territorium und ziehe vorher dein Ultimatum zurück! Ich lasse mir nicht drohen, aber ich kann gerne mit dir verhandeln. Ich sorge dafür, dass eine bestimmte Kätzin auf der nächsten Versammlung schweigen wird und du lässt unser Territorium so wie es war in unserem Besitz!"

Wolkenstern
Ich erstarrte. Vogelfeder... Schauerstern kannte die Geschichte?! War sie vielleicht zum SturmClan gegangen? Ich... Das durfte doch nicht wahr sein! Und dann noch der ganze Wald... Ich war kurz am Verzweifeln. Doch just in diesem Moment fielen mir Otterzahns Worte ein: Dein Clan steht hinter dir, Wolkenstern. Du bist unser Anführer. Wenn Vogelfeder an dich herankommen will, dann muss sie erst an uns vorbei. Ich musste lächeln. Mein Clan wusste ja schon von der Beziehung mit Heumilch. Und außerdem war Vogelfeder ja selbst Schuld, weil sie weggerannt war. Sie kehrte bis jetzt nicht zurück und ich glaubte auch nicht, dass sie jemals zurückgekehrt wäre. Wenn sie im SturmClan herumspukte, sollte sie das doch! "Schauerstern... Du glaubst doch nicht wirklich, dass du mir drohen kannst, oder? Ich habe kein Problem damit, dem Wald zu erzählen, dass ich Heumilch liebe. Wir wollen sogar bald Junge haben. Erzähl das doch ruhig Vogelfeder. Mein Clan steht hinter mir, ich habe ihm das schon alles erzählt. Und außerdem, wer wird dir glauben, wenn du es erzählst? Ich denke nicht, dass Vogelfeder gerade zu euch gekommen ist und über mich gelästert hat und du kannst mir nichts nachweisen. Es steht Aussage gegen Aussage, Schauerstern! Ich tue das, was meinem Clan hilft und übersehe dabei manchmal sogar meinen Stolz. Das wirst du irgendwann auch mal verstehen. Also, ich sage es zum letzten Mal. Gib mir den Nadelwald, oder spüre die Macht des SilberClans.", antwortete ich und stand auf. Ich ging ein paar Schritte zurück und drehte mich um, um ihm zu zeigen, dass ich nicht mehr lange hierbleiben würde.

Schauerstern
Ich unterdrückte ein Schnauben. Dieser Kater war durchaus gerissener als ich erwartet hatte. Dennoch sah ich zufrieden, dass es ihm zumiindest einen Schreck eingejagd hatte, was ich gesagt hatte. Trotzdem... Nun war ich genauso klug wie zu Beginn auch. Ich stand mit dem Rücken zur Wand.
Mein Ton wurde milder und ich sagte ruhig: "Du bist ein schwerer Verhandlungspartner. Nenn mich von mir aus naiv und unerfahren, aber ich werde nicht direkt nach Antritt meines Postens als Anführer irgendwelchen Drohungen nachgeben."

Wolkenstern
Ich atmete tief durch. "Denk nicht, dass ich euer Territorium aus Boshaftigkeit will. Ich will nur, dass mein riesiger Clan überlebt. Aber mein Angebot gilt immer noch. Überlege es dir. Du kannst jederzeit kommen und uns den Nadelwald überlassen. Wenn ich in zwei Tagen nichts von dir gehört habe, werde ich den Nadelwald persönlich in Beschlag nehmen und es wird eine Schlacht geben. Es tut mir Leid, ich sehe keine andere Möglichkeit. Wir sehen uns.", miaute ich abschließend und ging wieder in mein eigenes Territorium zurück. Hier fühlte ich mich irgendwie unwohl.
Wolkenstern SilberClanterritorium

Schauerstern
Ich schaute Wolkenstern nach und lief ein kleines Stück bis zur Grenze. Dort rief ich: "Wolkenstern, ich gebe es ungern zu, aber du zwingst mich dazu, dass ich vielleicht Dinge tun muss, die nicht dem Gesetz der Krieger entsprechen, um dich von deinem Vorhaben abzubringen! Überlege es dir noch einmal und siehe meine Worte als Warnung. Vielleicht mögen wir euch nicht im offenen Kampf besiegen können, aber es gibt andere Wege euch zu besiegen. Wenn du dich bis Morgen nicht umentschieden hast, wirst du bis zum Abend die Strafe dafür erhalten haben."

Schauerstern
Schließlich drehte ich mich um und lief zurück zum Lager. Anscheinend war ich im Moment wirklich in einer sehr misslichen Lage. Schauerstern... Was machst du jetzt bloß? Deinen Clan zum Guerilla-Krieg aufrufen oder gar einen Anschlag auf den ganzen SilberClan ausführen? Nein... Das ist bestialisch und falsch! Das kann doch alles nicht der richtige Weg sein. Aber einfach feige nachgeben?
Mit einem sehr schlechten Gefühl im Magen lief ich zurück zum Lager.


---> Schauerstern Lager