Tigerauge Ankunft

Tigerauge
Ich rannte eilig dem Geruch nach, bis ich ein kleines Fellbündel im hohen Gras entdeckte. "Felsenjunges!", rief ich und lief zu dem kleinen Kätzchen hin. "Was in SternenClans Namen hast du hier zu suchen?", miaute ich aufgeregt und fuhr fort: "Hier draußen ist es gefährlich! Wenn ich dich nicht gefunden hätte- Du bist so weit vom Lager weg."

Tigerauge
"Das ist der Grund, warum Junge nicht ins Territorium dürfen, Kleines. Es ist zu gefährlich für euch. Und ganz ehrlich, zum Jagend bist du noch etwas zu jung. Na komm, ich bringe dich jetzt heim zu deiner Mama. Da kannst du dich ausruhen." Ohne Widerspruch auch nur inf Frage kommen zu lassen, nahm ich das Junge am Nackenfell und schlug den schnellsten Weg zum Lager ein.

----> Tigerauge, Felsenjunges Lager

[b]Löwenfell, Habichtsturz Ankunft[/b]
Löwenfell
"Zweibeinerorte sind wohl nicht zu übersehen. Ich glaube, ich kann schon einen sehen. Er ist noch relativ weit weg, aber wenn ich genau hinschaue kann ich einen erkennen!", stellte ich fest, während wir immer noch dem Fluss folgten. Er schien durch den Zweibeinerort zu fließen! "So, jetzt kann ich dir endlich meine Geschichte erzählen. Ich hatte zwei Geschwister namens Lichterglanz und Finsterherz. Kurz nach unserer Geburt verstarb unsere Mutter. Vielleicht waren wir am Anfang deshalb so unzertrennlich. Naja, als wir dann zu Schülern ernannt wurden, nabelte sich Finsterherz immer weiter von Lichterglanz und mir ab. Meine Schwester und ich waren unzertrennlich, einfach ein hervorragendes Team. Finsterherz hingegen war ein Einzelgänger, der auch schon mal gerne für ein paar Tage spurlos verschwand. Damals ahnte ich noch nicht, welche Pfade er beschreiten würde... Wir wurden schließlich all drei zu Schülern ernannt. Kurz nach unserer Zeremonie starb unser Vater, angeblich von einem Dachs getötet. Aber das war allein Finsterherz' Werk, wie es sich dann später herausstellte. Ich hatte in der Zwischenzeit meine erste Begegnung mit Löwenherz in einem Traum. Er erschien mir und meinte, dass ich eines Tages einer der bedeutensten Krieger des Waldes sein würde. Ich war mächtig beeindruckt von ihm und richtig stolz. In meiner Freude erzählte ich Narr meinem Bruder von diesem Traum. Ich dachte, es wäre ihm gleichgültig. Aber zu meinem Überraschen reagierte er freundlich und lachte. Heute weiß ich, dass dieses Lachen ein spöttisches Lachen war. Und dann kam dieser verfluchte Tag, den ich am liebsten einfach aus meinem Leben streichen würde..."

Habichtsturz
"Das... Das tut mir leid." Sagte ich mit Bedauern. "Löwenfell, gab es eigentlich einen Grund, warum wir unbedingt so schnell los mussten? Hängt das irgendwie mit deiner Geschichte zusammen?"

Löwenfell
"Ja. Doch zuerst muss ich dir meine Geschichte fertig erzählen. Ich rede nicht gern über diesen Tag, aber es muss sein. Das bin ich dir schuldig. Lichterglanz, Finsterherz und ich waren von Wolfstern zu einer Grenzpatroullie eingeteilt worden. Wir gingen gerade an einer Klippe des FelsenClans vorbei, als mich Finsterherz plötzlich von hinten angriff und mir die Kehle durchbeißen wollte. Ich war völlig überrascht und konnte mich nicht wehren. Zum Glück schaltete Lichterglanz, die zu diesem Zeitpunkt schwanger war, schnell und zerrte ihn von mir runter. Zusammen schafften wir es ihn zu besiegen und stellten ihn zur Rede. Was er uns dann erzählte, war wirklich schwer zu verkraften. Er erzählte uns, dass Tigerstern selbst ihm erschienen war und ihn auf die Pfade des finsteren Waldes gelockt hatte. Schon damals sollte der heutige TigerClan gegründet werden, angeführt sollte er von Finsterherz und Tigerstern werden. Finsterherz sollte für Tigerstern den BlitzClan unterwerfen... Den Rest ihrer Pläne erzählte er uns jedoch nicht. Mein Vater war ihm dahintergekommen, aber Finsterherz tötete ihn erbarmungslos um weiterhin im Geheimen arbeiten zu können. Und als ich Finsterherz damals von meinem Traum erzählt hatte, wussten er und Tigerstern, dass ich ihre Pläne gefährden könnte. Deshalb wollte mich mein Bruder aus dem Weg schaffen. Mein Tod sollte die schreckliche Gründung des TigerClans einläutern, mein Blut sollte geleckt werden, als Zeichen dafür, wie mächtig der dunkle Wald war. Aber jetzt, wo Lichterglanz mich gerettet hatte, war sein Plan fehlgeschlagen. Er hatte versagt. Aber er nutzte einen kleinen Moment der Unachtsamkeit. Mein Schwester begann zu weinen. Vermutlich konnte sie die Geschichte einfach nicht verkraften. Ich war auch kurz abgelenkt - diesen Moment nutzte Finsterherz und versetzte Lichterglanz einen Rempler, der sie in die Schlucht stürzen ließ. Zusammen mit ihren ungeborenen Jungen fand sie den Tod... Daraufhin kämpfte ich verbittert mit meinem Bruder. Schließlich biss ich ihm in die Kehle und setzte dem ganzen Spuk ein Ende. Vorerst. Ich schämte mich so sehr für ihn, dass ich den Clan anlog. Ich behauptete, dass meine Geschwister durch einen Dachs getötet worden wären. Ich habe gelogen. Gelogen aus Scham. Verstehst du nun, warum ich den TigerClan und Tigerstern so sehr hasse? Dieser Clan, den deine Tochter Dämmerstern auch noch mit Stolz anführt, sollte ursprünglich der Clan sein, der durch meinen Tod entstehen sollte und von Finsterherz angeführt werden sollte. Tigerstern hat meine gesamte Familie auf dem Gewissen, Habichtsturz. Für so einen Kater hab ich nichts außer Hass übrig. Deswegen war ich immer so hart zu Dämmerstern wenn sie über Tigerstern in den höchsten Tönen sprach.", erzählte ich meine Geschichte fertig.

Habichtsturz
"Nun verstehe ich zumindest endlich, was dich immer antrieb. Nun... Was soll ich darauf schon sagen?" Fragte ich und sah am Flusslauf entlang. Sicher würden wir hier ein oder zwei Mal auch fischen müssen... Jamm... Fisch... Schoss es mir durch den Kopf. Irgendwie war ich nicht völlig bei der Sache.

Löwenfell
"Blutnacht und ich waren vorher alleine im Territorium, als dein Sohn plötzlich eine Vision hatte: Er sah vier verschiedene Beeren, darunter auch die Todesbeeren und ein Feuer. Er sah außerdem noch einen grauen Kater, den er noch nie gesehen hatte. Finsterherz' Fell war immer grau mit einem schwarzen Flecken... Ich befürchte, dass mein Bruder versucht durch ein Ritual zurück in den Wald zu kommen. Ich habe ihn nur getötet, nicht vollkommen vernichtet. Deshalb hielt ich es für richtig so schnell wie möglich mit dir diese Reise anzutreten. Ich muss mich mit dem SternenClan darüber beraten. Vielleicht wäre es auch besser Dämmerstern zu warnen. Es kann sein, dass Finsterherz seine Anhänger in ihren Clan schmuggelt und unvorstellbare Pläne ausheckt."

Habichtsturz
"Hmm... Möglich ist das. Aber ich glaube eher, dass Blutnacht vielleicht auch eines der Orakel gesehen haben könnte. Ich kann es nicht sagen." Miaute ich und lief weiter. "Und was Dämmerstern betrifft... Wie sollten wir sie warnen?"

Löwenfell
"Wenn der Zugang zum finsteren Wald wieder offen ist werden wir es sicher erfahren. Erst dann können wir sie warnen. Und falls das Portal wirklich für immer verschlossen bleibt... Tja, dann hat Dämmerstern halt Pech gehabt.", antwortete ich. Ich machte mir Gedanken, was das Orakel von uns wohl verlangen würde. "Denkst du, dass die Prüfungen des Orakels auch lebensgefährlich sein können?"

Habichtsturz
"Davon gehe ich aus." Antwortete ih ruhig. "Mein Vater hat mir öfters Geschichten über diese Orakel oder eher deren Ahnen erzählt. Wenn sie noch immer solche Aufgaben stellen, wie damals, dann kann uns eine Falsche Entscheidung oder Handlung das Leben kosten."

Löwenfell
"Na das sind ja rosige Aussichten... Aber ich bin bereit notfalls auch zu sterben, wenn wir dadurch wieder mit unseren Ahnen kommunizieren können.", erwiderte ich. Der Gedanke, dass ich sterben konnte gefiel mir gar nicht. Früher auf meiner Reise war es mir egal gewesen. Da hatte ich fast nichts zu verlieren gehabt. Doch jetzt hatte ich wirklich gute Freunde im BlitzClan. Und eine große Familie.

Habichtsturz
"Ja, mir gefällt das auch nicht. Aber was sollen wir schon tun? Wir haben leider keine Wahl." Sagte ich und lief zum Flussrand. "Ich glaube ich werde mir jetzt erstmal was zu Essen besorgen. Wie ist es mit dir? Fisch?"

Löwenfell
"Ich kann nicht fischen und habe nur ein einziges Mal einen Fisch gegessen... Aber gegen einen Fisch hätte ich wirklich nichts einzuwenden.", antwortete ich und legte mich ans Ufer. Ich beobachtete die kleinen Fische, die im Wasser schwammen. Ein paar verharrten still an einem Fleck. [i]Das sollte doch wohl zu machen sein...[/i] Ich fuhr blitzschnell mit meiner Pfote ins Wasser. Ich erwischte sogar einen Fisch, aber er wurde nur kurz aus dem Wasser geschleudert und landete wieder im Fluss. Es musste eine bestimmte Technik geben, die Fische ans Ufer zu bringen...