Habichtsturz
"Soll ich dir zeigen, wie das geht?", fragte ich und setzte mich unweit von Löwenfell ans Ufer. Ich schaute auf das Wasser und als ein Fisch in meine Reichweite kam, schlug ich schnell mit der Pfote zu und schleuderte den Fisch an Land. Dort packte ich ihn und zerbiss ihm das Genick um ihn zu töten.

Löwenfell
"Das wäre nicht schlecht. Ich lerne gerne etwas neues.", antwortete ich und setzte mich zu Habichtsturz. "Ich denke, dass ich die Fische im Wasser mit meiner Pfote treffen kann. Aber wir bekommst du es hin, dass sie auf dem Ufer landen?", fragte ich meinen Freund. Für mich war diese Technik völlig neu und unbekannt.

Habichtsturz
"Das ist eigentlich bloß Übung. Wenn man die Fische trifft, hat man schon vieles erreicht. Sie an Land zu schleudern ist da eigentlich nur ein kleiner Teil. Wenn du aber beim Schlag etwas tiefer eintauchst und den Fisch von leicht Unten erwischst, istes einfacher."

Löwenfell
Ich hörte genau zu und nickte. Danach suchte ich im Wasser nach einem geeigneten Fisch. Er war zwar etwas klein aber für den Anfang musste das reichen. Ich holte gerade mit meiner Pfote aus, als mein Schatten auf den Fisch fiel. Er schwamm weg. Ich hatte mir wohl zu viel Zeit gelassen und mein Schatten hatte den Fisch abgeschreckt. Ich knurrte leise über mich selbst. Endlich fand ich noch einen Fisch. Diesmal schlug ich schnell mit der Pfote ins Wasser. Doch ich verfehlte den Fisch und spritzte stattdessen Habichtsturz etwas Wasser ins Gesicht. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.

Habichtsturz
Als mich Löwenfell naß machte prustete ich erstmal und lachte: "Hey! Wieso kommt mir das bekannt vor, dass ich wegen dir naß werde?"

Löwenfell
Ich musste laut lachen. "Unser erstes Treffen, oder? Ja, das waren noch Zeiten..." Ich erinnerte mich zurück, wie ich damals mit Flammengeist das erste Mal auf Habichtsturz traf. Er hatte sich zu diesem Zeitpunkt irgendwie ganz anders benommen als jetzt. Damalshatte er nichts zu verlieren gehabt und auch auf keine Grenzen geachtet. Verständlich in seiner Situation. Ich hatte nicht einmal im Traum daran gedacht, dass der Kampf zwischen ihn und mir der Beginn einer langen Freundschaft sein würde.
Es wurde langsam dunkel. Ich beschloss noch einen letzten Versuch zu starten. Ich entdeckte einen mittelgroßen Fisch, der sich nur langsam bewegte. Ich duckte mich und schlug blitzschnell mit meiner Pfote ins Wasser. Ich beachtete Habichtsturz' Rat und traf ihn etwas weiter unten, sodass er ans Ufer geschleudert wurde. Ich sprang schnell zu ihm und biss ihn tot. "Hat ja geklappt. Super!", schnurrte ich.

Habichtsturz
"Na also! Gratulation. Ich sagte ja, dass man bloß etwas üben muss. Und ja... Unser erstes Treffen... Das liegt nun fast exakt einen Blattwechsel zurück. Unglaublich, was alles in dieser Zeit passiert ist." Sagte ich und legte mich zum Fressen hin.

Löwenfell
"Ein Blattwechsel schon.. Habe ich mich seit dem eigentlich verändert? Wie habe ich damals auf dich gewirkt?", schnurrte ich und aß von meinem Fisch. der Geschmack war für mich etwas gewöhnungsbedürftig aber immerhin hatte ich etwas zu essen.

Habichtsturz
"Hmm... Schwer zu sagen. Im Großen und Ganzen hast du dich kaum verändert denke ich, aber es gab Momente wo du anders warst. Es hing sehr von den jeweiligen Situationen ab. Tut mir wirklich Leid, dass ich so schlecht darin bin, den Charakter von anderen zu umschreiben."

Löwenfell
"Verstehe. Naja, macht ja nichts. Du hast dich jedenfalls sehr verändert.", schnurrte ich und aß meinen Fisch auf. Erst jetzt merkte ich, was für einen Hunger ich schon gehabt hatte. "Wenn wir morgen früh aufstehen könnten wir es bis zum Zweibeinerort schaffe. Aber da müssen wir vorsichtig sein. Ich falle mit meinem goldenen Pelz ja automatisch auf. Sollen wir den Zweibeinerort durchqueren oder vor ihm abbiegen?"

Habichtsturz
"Hmm... Ich versuche mich daran zu erinnern. Du hast doch mit dem Orakel gesprochen, erinnerst du dich nicht mehr an den Weg?" MIaute ich und überlegte. Wie war das jetzt noch gleich? Wo mussten wir langgehen?

Löwenfell
"Also ich nicht, vielleicht aber Löwenherz! Lass mich kurz mit ihm reden." [i]Wie war der Weg zum Orakel nochmal, Löwenherz? - Den Fluss bis zum Zweibeinerort folgen. Wenn ihr ihn erreicht habt, geht ihr Richtung Osten bis ihr einen Wald mit der Quelle des Orakels gefunden habt. - Danke![/i] Ich schnurrte: "Natürlich hat es mir Löwenherz gesagt! Wir sollen bis zum Zweibeinerort gehen und dann Richtung Osten abbiegen. Dann sollten wir einen Wald mit einer Quelle finden. Dort haust das Orakel."

Habichtsturz
"Gut. Ich habe unseren Weg nämlich vergessen wie es aussieht... Unser Aufbrauch war eben sehr übereilt." Sagte ich schnurrend und schaute Richtung westen wo unsere Heimat lag. Wir hatten jetzt den Wald schon weit hinter uns gelassen, sodass man bloß noch die Berge dahinter sah, wo der FelsenClan lebte. Hoffentlich würden wir beide bald wieder hier stehen und dann auch diese Bere wieder größer werden sehen.

Löwenfell
"Ja, vielleicht etwas zu übereilt. Ich hatte wirklich gedacht, der graue Kater, den Blutnacht gesehen hat, war mein Bruder. Naja, wenn es das Orakel war, hat das sicher auch einen Grund gehabt. Vielleicht erwartet man uns ja schon." Ich rollte mich langsam zusammen. "Du warst ja einmal Einzelläufer, oder? Wie weit glaubst du werden wir es morgen schaffen, wenn wir uns anstrengen und schon früh aufbrechen?", fragte ich meinen Freund.

Habichtsturz
"Schwer zu sagen. Aber ich denke, wir schaffen es sicher, einige tausend Schritte zu tun. Ich kann es schlecht abschätzen, da ich inzwischen doch etwas fauler geworden bin, wie du sicher weißt. Ich meine, ich liege ja fast nur noch faul in Opalsees Bau herum und lasse mich von ihm umsorgen. Ich bin sicher nicht mehr so ausdauernd und schnell wie früher." Das war natürlich sarkastisch gemeint, aber es war auch etwas Wahres daran. Ich konnte nicht sagen, wie weit wir kommen würden.