Habichtsturz
Von Schattenschwinges Taktik überrumpelt, lag ich jetzt am Boden festgenagelt und tat das was ich am besten konnte.
Scheinbar klein beigebend hörte ich mit meinem Widerstand auf und blieb ruhig liegen. Dabei rief ich aus: "Gut! Ich glaube du hast gewonnen! Mit so einer Taktik habe ich nicht gerechnet. Kannst du jetzt vielleicht von mir runter steigen?"

( 680 Beiträge. Meine Güte. So viele hab ich schon Oo? )
Habichtsturz
Als Schattenschwinge, augenscheinlich von meiner so schnellen Kapitulation irritiert, ihren Giff lockerte, nutzte ich den Moment und warf sie ab. Ich rappelte mich auf und mit lautem Geheul warf ich mich wieder auf sie.
"Reingelegt!", donnerte ich und kugelte mit ihr ringend über den Boden, denn sie hatte schnell geschaltet und meinen Überraschungsangriff abgefangen.
Schattenschwinge war wirklich eine herausragende Kriegerin.

Löwenfell
Schließlich wachte ich ausgeschlafen auf. Mein Traum über Löwenherz hatte mir zwar nicht alle Fragen beantwortet, aber war trotzdem ziemlich nützlich gewesen. Aber wo waren Habichtsturz und Schattenschwinge? Ich hatte großen Hunger. Sie waren schon einige Zeit weg. Vielleicht versöhnten sie sich gerade. Aber das war mir jetzt ziemlich egal, ich war sehr hungrig. Also verließ ich die Höhle und machte mich auf die Suche nach Beute.

Habichtsturz
Ich nickte Zustimmung und fuhr mit der Pfote mehrfach über Gesicht und Ohren. "Stimmt wohl. Wir sollten nicht zu lange hier herumtoben. Löwenfell macht sich noch Sorgen. Aber weißt du, ich könnte mich wirklich daran gewöhnen. Das hat richtig Spaß gemacht." Mit einem kurzen Schwanzzucken stand ich auf und lief langsam los, als Schattenschwinge ebenfalls aufgestanden war und sich an meine Seite begeben hatte.
Gemeinsam liefen wir zurück zu der Höhle wo wir Löwenfell zurückgelassen hatten.

Löwenfell
Ich streifte alleine durch den Wald auf der Suche nach Beute. Hier war es fremd, die Gerüche kannte ich nicht. Aber trotzdem nahm ich die Spur einer Maus auf. Langsam pirschte ich mich an und sprang im richtigen Moment ab. Hungrig fraß ich das Tier gleich auf. Habichtsturz und Schattenschwinge hatten wahrscheinlich eh die Beute für mich vergessen...

Habichtsturz
Etwas unentschlossen tappte ich auf der Stelle. "Und wenn er grade dann wiederkommt, wenn wir ihn suchen? Ist doch gut möglich, dass wir dann verpassen und er sich wieder wegen uns sorgt." Andererseits machte ich mir jetzt auch um meinen Freund Sorgen. Bei dem Gedanken was vorhin passiert war, als ich Schattenschwinge nur einen Moment aus den Augen verloren hatte, bekam ich regelrecht einen Würgreiz. Schließlich, weil ich mich nicht wirklich entscheiden konnte, ob wir besser loszogen ihn zu suchen oder doch besser warten sollten, sagte ich etwas resigniert: "Entscheide du was wir tun sollen."

Habichtsturz
"Wie du meinst. Aber bitte, pass auf dich auf."
Zum Abschied leckte ich der schönen Kätzin über die Schulter und verkroch mich in der Höhle.

Löwenfell
Als ich die ganze Maus gefressen hatte, war ich wieder etwas besser gelaunt. Nun war ich satt. Vielleicht dachten Habichtsturz und Schattenschwinge jetzt daran, dass ich auch noch hier war. Also machte ich mich auf den Rückweg zur Höhle. Sollte ich ihnen von meinem Traum erzählen? Das würde ich mir noch gut überlegen...

Habichtsturz
In der Höhle rollte ich mich zusammen und dachte daran, was noch vor uns lag. Eine Resie von unbekannter Länge und Anstrengung, ein Kampf mit unsicherem Ausgang, vermutlich aber tötlichem Ausgang und... und schließlich das, was mich am meisten schwächen und am längsten schmerzen würde: Schattenschwinges Tod. Ganz egal wie unser Abenteuer hier ausgehen würde, ihr Ende war sicher. Zumindest sah alles danach aus...
Trauer überkam mich und verschluckte mich voll und ganz in einem schwarzen See und schlug wie Wellen über mir zusammen. Warum nahm mir der SternenClan diejenige die ich liebte? Wäre es nicht richtiger mich zu töten? Mich, der ich dieses Chaos begonnen hatte? Mich, der ich ein Massenmörder geworden war?
Nein... Der SternenClan hatte entschieden mich am Leben zu lassen und stattdessen Schattenschwinge als Opfer zu wählen...
-Plötzlich kam ich mir vor, als würde ich wirklich in einem See versinken!-
Wasser lief mir in den Mund und mein Fell sog sich voll und zog mich nach untern! Zecklos versuchte ich gegen den Sog anzukämpfen, padelte so kräftig wie möglich, doch nichts half. Immer tiefer sank ich. Das Mondlicht, dass sich an der Oberfläche brach, wurde immer schwächer... Und immer mehr Wasser drang in meine Lungen...
Aber ich bin doch in einer Höhle? Wie kann ich hier ertrinken? Ist das ein Traum?
Plötzlich wurde ich am Nackenfell gepackt nach oben gezogen und von kräftigen Kiefern ans Ufer geschleift. Starke Pfoten drückten das Wasser aus mir und prustend und Wasser ausspuckend 'erwachte' ich an Land.
"Wo bin ich?", fragte ich und sah mich einer Kätzin gegenüber die ich nicht kannte. Sie war sehr kräftig gebaut und hatte ein dichtes, blass-weißes, teils auch rotbraunes Fell. Mich mit ihren Bernsteinaugen fixierend und sich das Wasser aus dem Pelz schüttelnd, antwortete sie: "Was das für ein Ort ist, kann dir egal sein, aber wenn du es unbedingt wissen möchtest: Das hier ist ein Ort, wo Katzen wie du, selten landen. Am Ufer ihrer Trauer. Meist versinken sie darin. - Dich aus dem See deiner Trauer zu ziehen, das war meine Aufgabe. ER wird nicht mehr lange warten. Daher solltest du dich beeilen, wenn du diese SternenClan-Kätzin von ihrer Qual erlösen möchtest, statt dich mit Gefühlen herumzuschlagen."
Diese Kätzin klang bei ihren letzten Worten sehr abfällig und mit einem Schlag wusste ich, dass sie dem Dunklen Wald angehörte. "WER bist du?", fauchte ich und fuhr die Krallen aus. Mit einer Angehörigen des dunklen Waldes wollte ich auf keinen Fall etwas zu tun haben. Doch sie grinste nur und sah mich herablassend an. "Du bist fast noch schlimmer als ich erwartet hatte. Fragst du dich denn nicht, was ich von dir möchte?"
"NEIN! Ich möchte nur wissen wer du bist!"
"Ahornschatten", war darauf die Antwort und bei diesem Namen gefror mir das Blut. Sie war mindestens genauso furchtbar wie Tigerstern selber!
Ahornschatten erhob sich und wies mit dem Kopf auf die dunkle Flut, aus der sie mich gefischt hatte. "Dass ich dich gerettet habe, hat einen Grund. Ich möchte dir einen Handel vorschlagen."
"Einen Handel?!", gab ich ungläubig zurück. "Auf Handel mit Verrätern, wie dir oder meinem Vater, lasse ich mich nicht mehr ein!" Ich war bereit sie in jedem Moment anzuspringen, doch sie sprach unbeeindruckt weiter: "Hör mir zu- Dass ich dich aus diesem See, deiner Trauer, gezogen habe, musst du wortwörtlich verstehen. Ich kann Schattenschwinge vor dem Tod bewahren. Wenn du das möchtest, natürlich nur..."
Mir stockte bei diesen Worten einen Moment lang der Atem. Sie wollte was tun? Mein Herz machte einen Sprung, aber gleichzeitig kamen mir weitere Zweifel. Ahornschatten konnte man nicht trauen.
"Du sprachst von einem Handel. Was wäre mein Part?", fragte ich und kniff die Augen zusammen.
"Das... werde ich dir noch früh genug sagen", antwortete die zwielichtige Kätzin und verschwand.
Im selben Moment wachte ich auf.
"WAS ZUM?! Argh- Was für ein Alptraum!" Ich schüttelte mich und versuchte irgendwie die Angst zu verdrängen.
Was wollte Ahornschatten plötzlich von mir?
Mir schwante, dass es jedoch nichts Gutes sein konnte...