Habichtsturz
Eigentlich hätte ich lieber in der Höhle geschlafen, aber ich wollte Schattenschwinge auch nicht alleine lassen.
*Gähn*
Ich kuschelte mich also so dicht wie möglich an sie und schlief ein. Ich fing an zu träumen...


Ich fand mich wieder an dem dunklen Ufer wieder, wo ich Ahornschatten begegnet war. Sie war nirgends zu sehen, doch ich spürte, dass sie nicht weit weg sein konnte. Ich fühlte mich jedenfalls beobachtet.
Endlich trat Ahornschatten aus einem Busch neben mir und grüßte mich: "Wie schön dich wiederzusehen, Habichtsturz. Hast du über mein Angebot nachgedacht?"
"Ich habe es so gut wie möglich verdrängt", gab ich zurück. "Ich habe nicht vor mit dir zu handeln."
Die Kätzin kniff die Augen zusammen und kam näher. "Du willst also zusehen, wie deine Geliebte stirbt? Gut. Und was ist mit ihren Jungen?" Ahornschattens Augen glitzerten verräterisch und sie wies auf den offenen See hinaus.
"Junge? Schattenschwinge bekommt Junge?", fragte ich und wäre fast vor Stolz geplatzt, weil ich spürte, dass sie von mir sein würden. Jedenfalls waren Schattenschwinge und ich uns so nah gekommen wie nur irgendmöglich, nachdem wir unseren Beinahetod in diesem Tümpel überstanden hatten.
Ich folgte Ahornschattens Blick über den See, als sie zur Antwort lediglich nochmal mit dem Kopf dorthin nickte. Die Oberfläche war glatt aber, schlug fast in der Mitte des Sees leichte Wellen. Ich erkannte dort mehrere Schatten, Umrisse von Katzen die in dem See unterzugehen drohten. Dann erkannte ich eine von ihnen: Schattenschwinge, die verzweifelt kämpfte sich und die Jungen an der Oberfläche zu halten. Ich wollte zu ihr, um ihr zu helfen, doch als ich mich in die Fluten werfen wollte, versperrte Ahornschatten mir den Weg.
"Was treibst du hier für ein Spiel mit mir?", fauchte ich und fuhr die Krallen aus, um mir gegebenenfalls den Weg frei zu kämpfen. Doch Ahornschatten blieb unbeeindruckt.
"Das hier ist ein Traum", knurrte sie. "Es ändert gar nichts, wenn du dich jetzt wieder in diesen See stürzt. Allerdings- Ich kann sie retten. Hier und auch in der Wirklichkeit. Aber das hat seinen Preis." In Ahornschattens Rücken konnte ich sehen, wie Schattenschwinge immer schwächer wurde und langsam unterging. Und mit ihr gingen auch die Jungen unter.
"Nein! Sie sterben! Das wirst du bereuen, Ahornschatten!" Vom Anblick wie meine Familie in den Wellen versank zu tiefst in Rage und Trauer versetzt schlug ich Ahornschatten nieder und drückte ihr eine Pfote in die Kehle. Wütend fauchte ich: "Was ist dein Preis, damit diese Alpträume ein Ende haben?"
"Deine Alpträume sollten dein geringstes Problem sein. Wenn du hier schon so leidest, wenn sie stirbt, wie ist es dann erst in der echten Welt? Und wenn du schon Schattenschwinge nicht retten willst, dann doch wenigstens deine Jungen. Oder bist du wirklich so herzlos, dass du deine Jungen ebenfalls sterben lassen möchtest? Ich kann sie retten."
"Genug! Was ist dein Preis? Und warum willst du mir überhaupt helfen?"
"Nimm die Pfote von meiner Kehle und du erfährst es."
"Nein, sag es jetzt!"
Ahornschatten schwieg und grinste böse. Am liebsten hätte ich ihr direkt mit meinen Krallen die Kehle aufgeschnitten, doch ich zögerte. Was, wenn sie wirklich helfen konnte. Was wenn meine Jungen nur dann überleben würden? - Ich wollte dieses Mal eine wirkliche Familie haben. Wie könnte ich sie da sterben lassen? Schattenschwinge alleine hatte darauf bestanden, dass ihr Schicksal so verlief, wie es der SternenClan wollte, aber wollte der SternenClan, dass unsere Jungen mit ihr starben? Wenn das der Fall war, würde ich mich erneut auf dunkle Pfade begeben, denn das Leben von unschuldigen Jungen zu opfern, war einfach nicht richtig. Ich liebte Schattenschwinge zu sehr und wenn sie jetzt Junge bekam, würde ich alles tun um sie zu retten.
Endlich stieg ich von Ahornschatten ab und fragte erneut: "Gut. Was ist der Preis um Schattenschwinge und ihre JUngen vor dem Tod zu bewahren. Was verlangst du?"
"Es ist nicht viel und wenn du dich entschieden hast, ob du mein Angebot animmst oder ablehnst, wirst du mich in deinen Träumen treffen."
"Was ist dein Angebot? Komm endlich zu Sache!"
Ahornschatten grinste wieder und verschwand im Gebüsch. Ich hörte jedoch ihre Stimme und was sie sagte, ließ mein Blut kochen: "Liebst du Schattenschwinge sehr? So sehr, dass du die Liebe zu ihr aufgeben würdest und jemand anderen lieben würdest? Das verlange ich: Deine Liebe. "

Im selben Moment erwachte ich schwer atment und fast wäre ich vom Ast gefallen, auf dem ich lag. Zum Glück fing ich mich und klammerte mich jetzt fast wie in Panik mit ausgefahrenen Krallen am Ast fest.
Zumindest war Schattenschwinge nicht aufgewacht. Ich wette, dass ich geschrien hatte, während ich aufgewacht war. Ich konnte nur nicht sagen, ob es eine Antwort für Ahornschatten gewesen war oder nur ein Angstschrei...

Habichtsturz (bin erstmal ne Weile weg. ca 30 min oder so)
Angsterfüllt starrte ich Schattenschwinge an. Ahornschatten wollte, dass ich meine Liebe zu Schattenschwinge aufgab, als Preis für Schattenschwinges Rettung? Oder um wenigstens unsere Jungen zu retten.
Unsere Jungen... Mir wurde richtig warm ums Herz, als ich daran dachte. Ob Schattenschwinge schon davon wusste? Oder war es denkbar, dass mich Ahornschatten angelogen hatte? Dieser Kätzin war einfach alles zuzutrauen.
Ich sah mich um und fragte mich, ob Löwenfell wohl meinen Schrei gehört hatte, falls ich wirklich geschrien hatte. Schattenschwinge schien jedenfalls nicht gestört worden zu sein. Sie war vermutlich so erschöpft gewesen, dass sie jetzt kaum irgendetwas wecken konnte, nahm ich an. Ich leckte ihr über den Pelz und wartete auf den Sonnenaufgang.

(wieder da)

Habichtsturz
Irgendwann verließ ich meinen Platz und kletterte zurück in die Höhle. Ich hatte noch nichts im Magen und das machte sich langsam, aber deutlich, bemerkbar. Ich schnappte mir die Amsel, die Schattenschwinge gefangen hatte, biss ein kleines Stück ab und begann darauf herumzukauen. Hatte ich jemals so eine leckere Amsel verspeist? Vermutlich auch nur Einbildung. Alle Amseln schmecken fast gleich. Ich warf einen Blick auf Löwenfell. Seine Ohren waren aufgestellt und bewegten sich hin und wieder ein wenig. War er doch schon wach und versuchte aber, wieder einzuschlafen? Vielleicht, hatte ihn mein Schreien ja doch geweckt.

Habichtsturz
Als ich die Amsel komplett verspeist hatte, dachte ich einen Moment nach und verließ schließlich die Baumhöhle.
Schattenschwinge lag immer noch auf ihrem Ast und schlief, als ich raus kam und mich daran machte, vom Baum hintunterzuklettern. Irgendwie brauchte ich etwas Bewegung und Zeit um mir zu überlegen, was ich bloß wegen Ahornschatten machen sollte und ob ich mit Schattenschwinge oder Löwenfell darüber reden sollte.
Untem am Stamm schaute ich noch einmal nach oben, aber ich hatte wohl niemanden geweckt.
Ich werde zurück sein, bevor sie erwachen, nahm ich mir vor und prüfte die Luft nach Gerüchen, während ich mich von unserem Schlafplatz entfernte.

Habichtsturz
Ich schlich langsam bis zu dem Bach, der in der nähe der Bäume floss und trank ein paar eilige Schlucke, bevor ich weiter ziellos umherlief. Was sollte ich bloß machen? Sollte ich vielleicht wirklich mit Schattenschwinge über meine Träume reden? Aber was war, wenn sie dann dachte, dass ich ihre Endscheidung zu sterben, nicht akzeptieren würde. Wenn sie glauben würde, dass ich mich auf so ein dunkles Geschäft einlassen würde, ich die Liebe zu ihr vergleugnete, um sie zu retten- Würde ich ihr dann nicht das Herz breche, wenn ich soetwas tat?
Mir wurde übel und ich schüttelte mich und dachte weiter nach.
Ich muss aber mit ihr reden. Wie könnte ich ihr verschweigen, was passiert ist? Ich würde sie und mich selbst belügen, wenn ich ihr nichts erzähle. Und würde ich nicht dadurch erst recht, meine Liebe zu ihr verleugnen?
Ich stand auf und lief zum Baum zurück.

Habichtsturz
Eilig sprang ich am Stamm hinauf, als ich den Baum, wo meine Begleiter waren, erreicht hatte und zog mich auf den Ast, wo Schattenschwinge geschlafen hatte. Zu meiner Überraschung war sie bereits wach.
"Ich war mir etwas die Pfoten vertreten und habe nebenher etwas nachgedacht", begann ich und betrachtete die schöne Kätzin. Ich glaubte zu sehen, dass ihr Bauch etwas runder als sonst war, und schnurrte glücklich, bei dem Gedanken, dass sie anscheinend tatsächlich schwanger war. Trotzdem, was ich auf dem Herzen hatte, war nicht so schön. Langsam rückte ich ich zu Schattenschwinge und drückte mich an sie. Mit einem Seufzer sagte ich: "Ich hatte in der letzten Zeit mehrfach Alpträume. Hättest du Zeit mit mir darüber zu sprechen? - Sie... Sie betreffen nämlich dich."

Löwenfell
Gähnend wachte ich auf und streckte mich. Ich hatte keinen Traum gehabt, doch was hatte ich mir erwartet? Löwenherz war vernichtet und es blieb wahrscheinlich dabei. Schattenschwinge und Habichtsturz hatten sich noch und ich war jetzt alleine. Aber ich würde die Reise weitermachen, schließlich hatte ich es Löwewnherz versprochen. Plötzlich hörte ich wieder diese Stimme, die sagte: "Löwenfell, sie sind da. Du bist Vater zweier Jungen. Gepardenjunges und Ginsterjunges." Das war eindeutig Löwenherz' Stimme! Doch ich sah ihn nicht. Er existierte aber! Das zählte für mich. Ich stieß einen lauten Jubelschrei aus und freute mich. Meine Jungen waren geboren! Jetzt hatte ich wieder genug Motivation für die Reise.

Löwenfell
Ich war schon hellwach. "Klar, ich geh schon!", schnurrte ich und sprang den Baum hinunter. Ich erzählte den beiden mal nichts von meinen Jungen- wenn es sie interessieren würde, dann würden sie mich schon fragen. Ich wartete bis Habichtsturz auch unten war und konnte nicht aufhören zu schnurren.

Löwenfell
"Löwenherz hat zu mir gesprochen! ER lebt noch! Zwar kann ich ihn nicht sehen aber trotzdem hören. Er sagte mir, dass ich Vater zweier Jungen bin. Gepardenjunges und Ginsterjunges wurden soeben geboren!", erzählte ich begeistert. "Ein Grund mehr sich Rotsturm zu stellen. So sicher war ich mir noch nie, ich werde mit euch mitgehen und mit euch kämpfen!"

(ich hab sie irgendwann übernommen. Aber ehrlich gesagt würde ich sie gerne vergeben....)
Löwenfell
Als ich merkte, dass Schattenschwinge etwas trauriger wurde erhielt meine gute Stimmung einen Dämpfer. Über was dachte sie wohl nach? "Du wirst Frostkralle bestimmt wieder sehen. Du kannst stolz auf ihn sein, ich habe ihm alles beigebracht was ich weiß. Er ist ein guter Krieger.", versuchte ich sie etwas aufzuheitern.